Die Altenburger sind stolz auf auf ihr Wappen, insbesondere die Fasnachtsfigur Schnörri trägt es unübersehbar auf der Brust. Das „Wappenbuch des Landkreises Waldshut“ beschreibt es mit „In Blau zwei schräggekreuzte goldene Schwerter ohne Spitzen.“
Nachfolgend sollen zwei Aspekte beleuchtet werden:
- Das Wappen erinnert an eine Schlacht, die es gar nicht gegeben hat.
- Es gibt zahlreiche Varianten des Wappens.
Die Schlacht, die es nie gegeben hat
Das 1902 vom Generallandesarchiv entworfene Wappen soll an Kämpfe zwischen Alemannen und Römer erinnern. Dies stützt sich auf einen Text von Johann Baptist von Kolb aus dem Jahr 1813:
Uebrigens ist die Lage dieses Dorfes angenehm und merkwürdig. Angenehm, weil es nur eine Viertelstunde von dem berühmten Schaffhauser Rheinfalle entfernt, und so zu sagen am Eingange jener beträchtlichen Halbinsel oder Erdzunge, welche der Rhein durch eine ganz besondere Wendung seines Laufes hier bildet; merkwürdig, weil eben diese Halbinsel, Schwaben genannt, der nämliche Platz ist, auf welchem unsere Vorfahrer, die Allemannier, im Jahre 357 sich gegen die unter den Befehlen Julians hier eindringenden Römer mit deutscher Tapferkeit vertheidigten, bis endlich die Römer ihre Verschanzungen, wovon jetzt noch Spuren sichtbar sind, durchbrachen, und hierauf die in die Waldung dieser Halbinsel geflüchteten Deutschen ohne Unterschied des Geschlechts und Alters niedermachten. Pfeile, römische Münzen und dergleichen, welche noch hie und da auf den Feldern Altenburgs gefunden werden, sind die Wahrzeichen dieses von Amian Marzellin näher beschriebenen Treffens.
In Altenburg finden sich aber keine Spuren einer Schlacht, und die Altenburger Schanz ist ein Relikt der viel älteren keltischen Stadt (Doppeloppidum von Altenburg-Rheinau). Die Schlacht hat es so nicht gegeben, und das Altenburger Wappen erinnert daran.
Varianten des Wappens
Das Wappen wurde immer wieder in unterschiedlichen Varianten dargestellt. Dies betrifft insbesondere die Frage, welches Schwert vor dem anderen ist: Ist es das Schwert von links unten nach rechts oben (Variante 1), oder muss dieses Schwert hinter das andere (Variante 2)?
Im Lauf der Zeit wurde von Variante 1 zu Variante 2 gewechselt. So zeigt das Buch zum Ortsjubiläum 1971 die Variante 2, das Jestetter Dorfbuch aus dem Jahr 2001 folgt dem, und diese Variante war auch bis und mit 2004 auf der Titelseite der Jestetter Dorfchronik. Und auch der Altenburger Dorfbrunnen von 1991 zeigt die Variante 2. Aber dann ergab eine Nachfrage beim Generallandesarchiv, dass die Variante 1 zu verwenden sei. Und so zeigt die Dorfchronik ab 2005 die Variante 1. Trotzdem sieht man auch immer wieder die Variante 2, so auch bei Wikipedia (abgerufen am 19.2.2021).
In manchen Darstellungen werden Spitzen dargestellt. Eine besonders kreative Darstellung findet sich auf der Bande des Altenburger Sportplatzes, wo die Schwerter nach unten zeigen.
Weiterführende Literatur:
Harald Huber:
Wappenbuch des Landkreises Waldshut
Verlag Südkurier, 1982
Karl-Hellmuth Jahnke:
Wappen der Gemeinde
Jestetter Dorfchronik 2005, Seite 66