Milchhüslisender

Der Milchhüslisender an einer Fasnacht in den 60er Jahren mit Karl Schlude unter dem Milchkannendeckel, Max Sigg auf dem Traktor.

Mit dem Ausdruck „Milchhüslisender“ wurde der Dorftratsch bezeichnet; in einer Zeit, in der fast jeder Landwirtschaft betrieb, war die Abgabe der Milch im Milchhüsli der ideale Treffpunkt, um sich über die Neuigkeiten im Dorf auszutauschen.

Mehrfach wurde der Milchhüslisender an der Fasnacht dargestellt.

In den Heimat-Chroniken der Jahre 1949 bis 1952 gab es jeweils einen im Jestetter Dialekt geschriebenen Text. Illustriert wird der Milchhüslisender dabei als Milchkanne, die allerlei Abenteuer erlebt. So geht der Milchhüslisender beispielsweise in Ausgabe 5 an einem Luftballon hängend auf Reisen, in Ausgabe 6 kommentiert er das Dorfgeschehen von seinem Landeort in einem Kirschbaum, und in Ausgabe 11 legt er sich mit dem Südwestfunk an. Die Zeichnungen werden als „Bildfunk“ bezeichnet.

Weiterführende Literatur:

Hermann Abert:
30 Jahre Jestetter Dorfchronik
Jestetter Dorfchronik 1980, Seiten 29 – 33