Zur Deutung der Friese am Rathaus

Die Friese am Rathaus Jestetten

Am Jestetter Rathaus befinden sich zwei Friese des Jestetter Bildhauers Siegfried Fricker. Fricker war für die künstlerische Gestaltung des Rathauses zuständig, so schuf er auch die Fenster des Sitzungssaales.

Bezüglich des Bildprogramms der Friese nennt die Eröffnungsrede von Bürgermeister Holzscheiter vom 10. Dezember 1966 folgende Punkte:

Aus unserer Geschichte künden zunächst die beiden Marmorreliefs an der Südwand des neuen Bürgersaales. Das Mittelstück des Flachreliefs von der Abwehrfront der Alemannen gegen römische Eindringlinge; ein Bogen versinnbildlicht die Römerbrücke über den Volkenbach. Links davon zeugen zwei Mönche davon, dass Jestetten jahrhundertelang mit dem Kloster Rheinau eng verbunden war, während der Ritter weiter links und das vorderösterreichische Wappen die Zugehörigkeit zur Grafschaft Klettgau unter den Grafen von Sulz erkennen lassen. Rechts des Mittelstücks sehen wir das „Salva Quardia“ – Schild, das an den Schutzbrief der Stadt Zürich und der Eidgenossen zum Schutz vor Zerstörung während der Schwedenkriege erinnert.
Das Feld ganz rechts zeigt zwei Freischärler aus den den Freiheitskämpfen 1848 und unser Jestetter Wappen.
Das hochstehende Relief ist ein Symbol werktätiger Arbeit. In der Mitte der Mann mit Buch, rechts der mit Rad und links der mit Hacke stellen die Arbeit des Geistes, der Technik und des Bauerntums dar.

Bemerkungen

Die Ausführungen von Bürgermeister Holzscheiter stimmen nicht in jedem Punkt

  • Die „Römerbrücke“ ist ein Bau der frühen Neuzeit; unklar ist auch, auf welchen Konflikt zwischen Römern und Alemannen da verwiesen wird.
  • Das „vorderösterreichische Wappen“ ist ein Symbol der Grafschaft Klettgau.
  • Die Salva Quardia Säulen wurden vom Abt vom Rheinau augestellt, der die niedere Gerichtsbarkeit in Jestetten innehatte.